„Wir haben heute zehn Bretter, da müssen wir was draus machen, schenken dem Gegner wieder eins und fertig. Die Abtswinder wissen gar nicht, warum sie gewonnen haben.“ Das ist die Kurzzusammenfassung der 1:2-Heimniederlage der DJK Gebenbach gegen den TSV Abtswind von DJK-Trainer Kai Hempel.
Und es war mal wieder so eine Partie, die man vom Spielverlauf her hätte eigentlich nicht verlieren dürfen: mit einer überlegenen zweiten Halbzeit, etlichen hochkarätigen, aber eben ungenutzten Chancen und individuellen Fehlern, die vom Gegner dankend angenommen wurden.
Und zu allem Ärger darüber kam auch noch eine Schiedsrichterleistung und -auftreten, was seitens der DJK – vorsichtig formuliert – stark kritisiert wurde, bereits während der Halbzeit als auch nach der Partie: „Ich hab jetzt von fünf Spielern, auch von Abtswindern gehört, dass der Schiri zugegeben hat, dass er absichtlich gegen uns gepfiffen hat und ihn Gebenbach ankotzt. Das sind Aussagen, die nach fünf Minuten gefallen sind. Nochmal: wir müssen heute fußballerisch gewinnen, aber bei solchen Aussagen kriege ich einen Vollhals“, so Kai Hempel.
Ob es diese Aussagen gab, das wissen nur die Beteiligten – Fakt ist aber auch, dass sehr viele 50:50-Entscheidungen seitens Schiedsrichter Christopher Schwarzmann für die Gäste aus Unterfranken gewertet wurden. Aber, und das gehört auch dazu: spielentscheidend war keine davon. Denn es waren eben vor allem eigenes Unvermögen und fehlende Cleverness seitens der DJK, was dazu führte, dass man nach acht Spieltagen noch immer ohne Sieg dasteht.
Los ging es gegen Abtswind übrigens mit einem frühen Rückstand, als Jonas Enzmann in der 7. Minute zum 0:1 traf. Mitten in eine hektische Phase mit einigen Gelben Karten scheiterte Irfan Amidou noch an TSV-Keeper Felix Reusch, Fatih Boynuegrioglu war aber zur Stelle und köpfte zum verdienten Ausgleich ein (24.). Viel Nennenswertes passierte danach nicht mehr, abgesehen von einem Freistoß der Gäste ans Außennetz (45.).
Der erneuten Führung der Unterfranken voraus ging eine der hochkarätigen Chancen der DJK, als sich Irfan Amidou aus bester Position nicht sicher war, ob er querlegen oder schießen sollte – heraus kam ein Abstoß, der gemeinsam mit einem Fehler im Aufbau der DJK dann zum 1:2 durch Tizian Hümmer führte (53.).
Das war dann letztlich, von einem Konter der Gäste abgesehen, aber auch deren letzten Annäherung ans Gebenbacher Tor, denn Chancen gab es danach ausschließlich für die Gastgeber, die die zweite Hälfte klar dominierten. Aber weil es weder Leon Kipry (55.), Fatih Boynuegrioglu (67.), Irfan Amidou (72.) oder Timo Kohler (85.) schafften, trotz bester Möglichkeiten etwas Zählbares auf die Anzeige zu bekommen, hatte dieses 1:2 bis zum Ende eben Bestand.
In Sachen Willen und Einstellung kann man der DJK Gebenbach auch diesmal keinen Vorwurf machen – aber um Spiele zu gewinnen, muss man eben auch mal seine Chancen nutzen. Die hätte es zur Genüge gegeben, mal wieder.
DJK Gebenbach: Völlger – Hofmann (70. Graml), Golla, Vidovic, Scherm – Boynuegrioglu (86. Schwindl), Misic (81. Lieder), Ayvaz, Haller (81. Freisinger), Kipry (75. Kohler) – Amidou
TSV Abtswind: Reusch – P. Henninger (86. Bauer), Arens, Wildeis – Kapukiran, Groß, Hümmer (81. Tuda), Ursu (62. Grill), Lehrmann (73. N. Henninger), Zelenskiy – Enzmann (46. Wächter)
Tore: 0:1 (7.) Jonas Enzmann, 1:1 (24.) Fatih Boynuegrioglu, 1:2 (53.) Tizian Hümmer – SR: Christopher Schwarzmann – Zuschauer: 170