Rückrundenstart gegen Karlburg

Rückrundenstart gegen Karlburg

Bei der DJK Gebenbach hat die neue Trainerkonstellation gefruchtet. Markus Kipry und das Team sind die Mannschaft der Stunde in der Bayernliga Nord. Der Coach warnt dennoch eindringlich vor dem TSV Karlburg.

 

Es läuft derzeit blendend für Johannes Golla (Mitte/Szene aus einem früheren Spiel) und seine Teamkollegen der DJK Gebenbach. Am Samstag kommt Schlusslicht TSV Karlburg in den Landkreis Amberg-Sulzbach.

Vor ein paar Wochen noch standen die DJK Gebenbach und der TSV Karlburg auf den letzten Plätzen der Tabelle der Bayernliga Nord. Vor dem ersten Rückrunden-Spieltag am Wochenende trennen beide Teams gefühlt Welten. Denn während sich die DJK in den letzten fünf Spielen zur aktuell formstärksten Mannschaft der Liga aufgeschwungen hat, steckt Karlburg noch immer am Tabellenende in eigentlich aussichts- und hoffnungsloser Situation fest. Seit ewiger Zeit geht die DJK Gebenbach also mal wieder als klarer Favorit in die Partie der beiden Teams am Samstag um 15 Uhr.

Ob es wirklich auf heimischem Platz so leicht wird, wie ein Blick auf die Tabelle es vermuten lässt? Wohl eher nicht. Aber es wird ein Charakterspiel für die DJK Gebenbach werden. Denn wenn ein Team, das nach elendig langer Serie ohne Sieg aus den letzten fünf Spielen vier Siege und ein Unentschieden holt (unter anderem auf beeindruckende Art und Weise wie am Dienstag in Eltersdorf), auf eine Mannschaft trifft, die einen einzigen Dreier in der Hinrunde holen konnte, dann zeigt sich auch, wie ernst man sein Geschäft wirklich nimmt. „Es wird ein brutal schweres Spiel“, sagt DJK-Coach Markus Kipry, der auch gegen das Schlusslicht nichts anderes erwartet als das, was er zuletzt schon immer predigte: „Man muss sich jedes Spiel erarbeiten und an seine Grenzen gehen.“

Das tat man gegen Eltersdorf auf souveräne Art und Weise. Kompakt als Mannschaft in der Defensive, aufopferungsvoll in jedem Zweikampf und nach vorne Nadelstiche gesetzt, die dann auch noch zu Toren führten – es war eine Leistung, die wohl ligaweit durchaus imponierte. Aber Markus Kipry weiß auch: „Der Sieg gegen Eltersdorf war nichts wert, wenn wir jetzt nicht nachlegen.“

Man darf gespannt sein, wie die DJK Gebenbach die Aufgabe angehen wird, weil Karlburg sicher nicht im Hurra-Stil nach vorne spielen wird. Im schwierigsten Fall könnte es eine Partie werden, die zäh wird. Und dann wird es darum gehen, weiter Schritt für Schritt die eigenen Aufgaben zu erledigen, so wie es auch in den vergangenen Wochen geklappt hat. Und dass die DJK auch selbst gegen tiefstehende Gegner – was von Karlburg wohl zu erwarten sein wird – kann, hat man schon bei der Premiere von Markus Kipry als Chef an der Seitenlinie gesehen, als man gegen Münchberg 3:0 gewann. Das war der Auftakt einer Serie, die die DJK natürlich fortsetzen will.

2:1 Sieg trotz Rückstand in Eltersdorf

2:1 Sieg trotz Rückstand in Eltersdorf

DJK Gebenbach schockt Eltersdorf: Verdienter Auswärtssieg trotz frühem Rückstand

Die DJK Gebenbach überrascht im Nachholspiel gegen den SC Eltersdorf und gewinnt dank einer starken Defensivleistung 2:1. Der Favorit fand kein Mittel gegen das kompakte Team aus der Bayernliga.

Fatih Boynuegrioglu (links/Szene aus einem früheren Spiel) erzielte beim Gebenbacher Sieg in Eltersdorf beide Treffer für die DJK.

Der SC Eltersdorf musste im Nachholspiel des 13. Spieltags in der Bayernliga am Dienstagabend gegen die DJK Gebenbach etwas erleben, womit schon lange kein Team mehr zu kämpfen hatte: denn der große Favorit biss sich als Tabellendritter fast über das gesamte Spiel die Zähne an einer kompakten Defensive der DJK Gebenbach aus. Und die holte sich aufgrund einer Mannschaftsleistung, die man von der DJK in dieser Form schon lang nicht mehr gesehen hat, am Ende des Tages einen 1:2-Auswärtserfolg – und der war, eben aufgrund dieser Kollektivleistung, auch ganz verdient.

„Die Jungs machen 1:1 das, was man ihnen vorgibt. Sie sind auch nach dem Rückstand stabil im Kopf geblieben und dann haben sie gut gearbeitet und mit viel Ruhe und abgeklärt verteidigt. Und wenn du als gesamte Mannschaft defensiv so arbeitest, ist es auch letztlich ein verdienter Sieg, weil wir einfach galliger und williger waren“, freute sich DJK-Trainer Markus Kipry.

Die DJK kam mit drei Siegen aus den letzten vier Spielen natürlich mit breiter Brust nach Mittelfranken und zeigte das auch in der Art und Weise des Auftretens. Giftig, kompakt und als Einheit stand die Elf von Markus Kipry von Beginn an gut gegen die spielerisch starken Gastgeber, die nach neun Minuten auch in Führung gingen. Torschütze Felix Rippert wusste nicht so recht, ob er den Ball stoppen oder direkt nehmen wollte, letztlich sprang er aber in ganz komischer Manier ins Tor. Das war insofern nicht unverdient, weil Eltersdorf richtig dominant auftrat und trotzdem gelang der DJK nach einer Viertelstunde der Ausgleich, unter freundlicher Mithilfe der SCE-Defensive, die sich nicht ganz einig war, wer klären sollte und so bedankte sich Fatih Boynuegrioglu, der erst SCE-Keeper Axel Hofmann überlupfte und dann lässig einschob (15.).

Ein paar Minuten später hätte Drazen Misic für die Führung der DJK sorgen können, scheiterte aber allein vor dem Eltersdorfer Keeper. Die Gastgeber mussten sich erst mal wieder sortieren und übernahmen dann auch wieder die Kontrolle, allerdings auch, weil die DJK sehr tief und kompakt stand und auf Konter wartete, was gegen einen spielstarken Gegner ja durchaus legitim ist. Viel passierte dann nicht mehr, sodass es mit dem Unentschieden in die Pause ging.

Nach dem Wiederanpfiff wirkte die Partie ausgeglichener, Gebenbach wurde etwas offener nach vorn und so war auch die DJK-Führung zu diesem Zeitpunkt nicht unverdient. Dem verwandelten Elfmeter von Fatih Boynuegrioglu (59.) ging ein ungeschicktes Foul an Timo Kohler im Strafraum voraus. Die Gastgeber reagierten wütend und wirkten gefrustet, weil die DJK noch kompakter und stabiler stand und jeder Angriff wie von einer Mauer zurückprallte. Gleichzeitig hatte die DJK durch die Räume, die sich jetzt boten, die besseren Gelegenheiten – die beste ließ Aaron Mills Owusu allerdings bei einem Konter liegen (82.). Eltersdorf packte in der Schlussphase noch mal alle Karten auf den Tisch, drückte nach vorn – aber die DJK ließ keine wirklich gefährlichen Situationen mehr zu.

Und so holte sich die Truppe von Markus Kipry den vierten Sieg im fünften Spiel und das erstmals gegen einen Topgegner der Liga – in einer Art und Weise, die nicht hätte vermuten lassen, dass hier ein Team aus dem Tabellenkeller beim Tabellen-3. angetreten war.

SC Eltersdorf: Hofmann, Schaffors, Egerer (88. Ramthun), Göbhardt, Strobel (72. Sengül), Herzner (62. Jassmann), Stark, Akimoto, Karmann, Renner (54. Shargi), Rippert (75. Beusch)

 

DJK Gebenbach: Völlger – Hofmann, Golla, Vogl, Scherm – Kohler (64. Kipry), Freisinger (90. Schwindl), Ayvaz, Boynuegrioglu (62. Owusu) – Haller (74. Fischer), Misic (80. Vidovic)

 

Tore: 1:0 (9.) Felix Rippert, 1:1/1:2 (15./59., Foulelfmeter) Fatih Boynuegrioglu – SR: Davina Lutz – Zuschauer: 270

Auswärtssieg in Kornburg

Auswärtssieg in Kornburg

DJK Gebenbach mit richtigen Nehmerqualitäten in Kornburg

Der Aufwärtstrend bei der DJK Gebenbach in der Bayernliga Nord hält an. Beim TSV Kornburg bringt sie auch eine verspielte Führung nicht außer Tritt.

von Autor MRE

Es läuft bei der DJK Gebenbach – endlich wieder, möchte man sagen. Am Freitagabend holte sich die Mannschaft von Markus Kipry einen verdienten 4:2-Auswärtssieg beim TSV Kornburg und hat damit weitere wichtige Punkte im Tabellenkeller der Fußball-Bayernliga Nord geholt und dabei echte Nehmerqualitäten gezeigt. Denn nach einer frühen Zwei-Tore-Führung stand es nach einer guten Stunde 2:2. Und was vor einigen Wochen wahrscheinlich noch schiefgegangen wäre, konnte man diesmal ins Positive drehen.

 

„Was die Jungs nach dem 2:2 abgerissen haben, war Wahnsinn. Die Köpfe sind oben geblieben, wir haben unser Tor bis aufs Blut verteidigt und sind zurückgekommen. Aufgrund der Laufbereitschaft und des Einsatzes haben wir dann am Ende auch verdient gewonnen“, freute sich Trainer Markus Kipry.

 

Wie schon beim 3:0-Sieg vergangenes Wochenende gegen den ASV Neumarkt legte die DJK erneut einen Traumstart hin: Diesmal brauchte man für den ersten Treffer zwar länger (acht statt drei Minuten), führte aber früher mit zwei Toren Unterschied, nämlich nach 11 statt 25 Minuten. Die Torschützen waren allerdings wieder dieselben wie gegen Neumarkt: Dominik Haller markierte nach acht Minuten das 1:0, als er einen Defensivfehler der Hausherren souverän ausnutzte. Nur ein paar Minuten später sorgte Drazen Misic – nach Foul an Fatih Boynuegrioglu im Strafraum – per Elfmeter für das 2:0. Diese Zwei-Tore-Führung hielt aber nur einige Minuten, weil Tim Olschewski nach einem Standard den Anschluss machte (17.). Bis zur Halbzeit änderte sich dann nichts mehr am Ergebnis.

Nach der Pause stellte Markus Kipry etwas um, reagierte auf die langen Bälle von Kornburg und überließ den Gastgeber mehr den Ball. Die brauchten dann nochmal einen Standard, an dessen Ende Justin Kussmann in der 68. Minute den Ausgleich erzielte. Das war genau der Moment, an dem das Spiel auch hätte kippen können, doch die DJK hielt anders als vor einiger Zeit dagegen, blieb konzentriert und aktiv und belohnte sich mit der erneuten Führung per schönem Schlenzer von Fatih Boynuegrioglu in der 77. Minute. Und weil David Vidovic, kurz zuvor erst eingewechselt, in der 87. Minute per schönem Distanzschuss den Deckel endgültig draufmachte, holte sich die DJK den zweiten Dreier in Folge.

Schon am kommenden Dienstag muss die DJK zum Nachholspiel nach Eltersdorf.

 

TSV Kornburg: Ockert, Schuster, Dittrich, Olschweski, Sauer (78. Dedeolu), Schelle, Kussmann, Racariu, Oppelt (83. Schmid), Herzner, El Berd

DJK Gebenbach: Völlger – Hofmann, Golla, Vogl, Scherm – Kohler (60. Fischer), Kipry (76. Schwindl), Ayvaz, Boynuegrioglu (89. Graml) – Haller (83. Owusu), Misic (83. Vidovic)

Tore: 0:1 (8.) Dominik Haller, 0:2 (13. / Foulelfmeter) Drazen Misic, 1:2 (17.) Tim Olschewski, 2:2 (68.) Justin Kussmann, 2:3 (77.) Fatih Boynuegrioglu, 2:4 (87.) David Vidovic – SR: Tim Grunert – Zuschauer: 280

Heimsieg gegen ASV Neumarkt

Heimsieg gegen ASV Neumarkt

DJK Gebenbach gewinnt 3:0 im Heimspiel gegen den ASV Neumarkt

Starke Leistung beim Heimspiel: Die DJK Gebenbach gewinnt 3:0 gegen den ASV Neumarkt. Als das erste Tor fiel, waren noch keine zwei Minuten gespielt.

Nach der starken Leistung in der vergangenen Woche, als man sich im Derby gegen die DJK Ammerthal nicht mit drei Zählern belohnte, hat die DJK Gebenbach am Freitagabend eine Schippe draufgelegt – und einen hochverdienten 3:0-Heimsieg gegen den ASV Neumarkt eingefahren.

„Das war richtig stark, was die Jungs heute abgerissen haben und wie sie die zweiten Bälle geholt haben. Wenn man arbeitet, lauffreudig ist und alles gibt, dann hat man irgendwann das Glück auf seiner Seite“, so Markus Kipry zum zweiten Sieg der Saison.

Im letzten Heimspiel der Hinrunde musste Gebenbach kurzfristig auf Kapitän und den spielenden Co-Trainer Jan Fischer verzichten, für ihn spielte Patrick Hofmann nach längerer Pause von Beginn an. Und die DJK legte gleich einen Blitzstart hin: Ein Schuss von Bastian Freisinger landete in den Füßen von Dominik Haller, der sich vor dem Gästetor durchwurschtelte und gefoult wurde – da waren nicht mal zwei Minuten gespielt. Dominik Haller verwandelte den fälligen Foulelfmeter zum 1:0, was bei den Gästen zu einem wütenden Anrennen führte, das aber auch keine großen Chancen brachte. Die hatten einzig die Gastgeber, beispielsweise durch Fabian Vogl, der einen Kopfball nur knapp über das Tor setzte (11.).

Die Partie wurde dann wieder etwas ruhiger und die DJK setzte gleich das nächste Zeichen: Nach einer Ecke konnte Neumarkt nicht klären, Drazen Misic schaltete am schnellsten und traf zum 2:0 per Abpraller (25.). Die Gastgeber hatten merklich Spaß und wollten nachlegen, Fatih Boynuegrioglu verzog allerdings knapp per Direktabnahme (28.) und Drazen Misics Kopfball ging nur an die Latte (36.). Aber noch vor der Pause belohnte sich die DJK bei einem schnellen Gegenangriff, als Bastian Freisinger einen zweiten Ball ins obere Eck legte – und so ging es mit 3:0 für die DJK in die Pause.

Die DJK blieb, trotz erster Druckphase des ASV, souverän und abgeklärt und hätte in dieser Zeit durch Drazen Misic (48.) und Dominik Haller (53.) den Deckel draufmachen können. Aber im Gegensatz zu den letzten Monaten tat die ausgebliebene endgültige Entscheidung dem DJK-Spiel keinen Abbruch, weil das Team von Markus Kipry eine ganz andere Körpersprache und Auftreten zeigte. Neumarkt drückte in der Folge mehr, konnte aber keine hochkarätigen Möglichkeiten erspielen, weil die Defensive der DJK alles abblockte, was in Richtung von Lukas Völlger kam oder der DJK -Schlussmann immer zur Stelle war, zum Beispiel bei einem Freistoß in der 88. Minute. In der Schlussphase wurde die Partie dann noch etwas wilder und die DJK ließ sich die Kontrolle etwas abnehmen – das blieb allerdings ohne Folgen, so dass man sich am Ende bei der DJK über den hochverdienten zweiten Saisonsieg freuen konnte.

DJK Gebenbach:

Völlger – Hofmann (82. Graml), Golla, Vogl, Scherm – Kohler (79. Owusu), Freisinger, Ayvaz, Boynuegrioglu (72. An) – Misic (62. Amidou), Haller (60. Kipry)

ASV Neumarkt:

Guttenberger – Majewski (79. Plankl), Misetic (46. Schön), Marx, Hausner – Mjaki (66. Juric), Meyer (46. Pözl), Moratz, Gümpelein – Adelabu, Rupp (46. Bergler)

Tore: 1:0 (3./FE) Dominik Haller, 2:0 (25.) Drazen Misic, 3:0 (39.) Bastian Freisinger – Zuschauer: 244 – Schiedsrichter: Joshua Roloff

Fortuna Regensburg

Fortuna Regensburg

Noch sieglose DJK Gebenbach klammert sich vor Fortuna-Spiel an die Statistik

Die DJK Gebenbach hat in der Fußball-Bayernliga Nord am Samstag einen Gegner zu Gast, der ihr liegen sollte. Laut der Statistik der letzten Jahre. Trainer Kai Hempel hat Forderungen an seine Spieler.

Friedrich Lieder (weißes Trikot) und die DJK Gebenbach wollen gegen Fortuna Regensburg endlich den ersten Saisonsieg.

Der bisherigen Saison der DJK Gebenbach kann man eigentlich nichts hinzufügen, was nicht schon geschrieben oder gesagt worden wäre – außer, dass man die Zahl der sieglosen Spiele jede Woche um eins erhöht. Doch jede Serie reißt bekanntlich ja einmal und im Fall der DJK Gebenbach wäre es jetzt definitiv mal an der Zeit, dass das auch passiert: Den nächsten Anlauf für den ersten Dreier der Saison nimmt die Elf von Trainer Kai Hempel am Samstag um 15 Uhr in der heimischen Hudson-Arena gegen den SV Fortuna Regensburg.

Vielleicht ist diesmal ja der Gegner ein gutes Omen, denn die Bilanz in Pflichtspielen gegen den SV Fortuna ist makellos: In allen bisherigen Partien ging die DJK als Sieger vom Feld, sowohl bei den vier Partien in der Landesliga (was schon mehrere Jahre her ist) als auch in der vergangenen Saison in der Bayernliga. Auch das war eine Saison, die sehr schwankend verlief, aber dennoch gab es in Regensburg einen 2:1- und zu Hause einen klaren 4:0-Erfolg.

Vielleicht zeigt sich beim Blick auf diese Spiele aber auch eines der Probleme der DJK: Denn von den insgesamt sechs Torschützen aus diesen beiden Partien ist die Hälfte nicht mehr im Dress der DJK aktiv – nämlich Nico Becker, Jonas Lindner oder Emir Terakaj. Bleiben noch Timo Kohler, Friedrich Lieder und Fabian Vogl. Ein weiterer Beweis für den Umbruch bei der DJK, die in dieser Saison vor allem vorne zu viel liegen lässt. „Wenns nach dem Training geht, hätten wir mehr Punkte, aber im Spiel kommt halt noch der Kopf dazu. Wir haben viel Erfahrung verloren und das mit jungen Spielern aufgefüllt. Die brauchen halt mal ein Erfolgserlebnis und da muss der Knoten platzen. Aber das sind alles 19, 20-Jährige, das ist dann was anderes als wenn du da einen 30-jährigen abgezockten Goalgetter vorne stehen hast“, erklärt Kai Hempel, der auch gegen Fortuna Regensburg eine schwere Partie erwartet: „Das ist eine gefährliche Truppe mit viel Qualität. Aktuell können wir uns nicht erlauben, irgendjemanden zu unterschätzen.“ Und noch etwas, stellt Hempel fest: „Wir brauchen halt auch Spieler, die Verantwortung übernehmen, auch in schwierigen Situationen.“

SpVgg Weiden – DJK 1:1

SpVgg Weiden – DJK 1:1

Dass es sich beim Platzverweis gegen Johannes Scherm von der DJK Gebenbach im Derby bei der SpVgg SV Weiden um eine Fehlentscheidung gehandelt hat, darüber waren sich alle Beteiligten einig. Nicht aber bei den Folgen für den Spielverlauf.

Die hohen Erwartungen an ein spannungsgeladenes, emotionales und mitreißendes Derby in der Fußball-Bayernliga konnten die SpVgg SV Weiden und die DJK Gebenbach am Freitagabend vor 1317 Zuschauern im Sparda-Bank-Stadion nur bedingt erfüllen. Und doch gab es im direkten Nachgang des gerechten Remis (1:1) sowie übers Wochenende eine Szene, über die leidenschaftlich diskutiert wurde: die glatt Rote Karte gegen den Gebenbacher Johannes Scherm in der 75. Spielminute.

Die Diskussionen drehten sich weniger um den Tatbestand an sich, Spieler, Trainer und auch Zuschauer waren sich weitgehend einig in der Bewertung, dass das Foul Scherms an Igli Cami keinesfalls rotwürdig gewesen war. Vielmehr ging es um die Folgen, die sich daraus für den Spielverlauf entwickelt haben. „Ich glaube, wenn das Spiel elf gegen elf weitergeht, bekommen wir hintenraus die zweite Luft, weil die Partie gerade dabei war, in unsere Richtung zu kippen“, sah sich etwa Dominik Haller, Gebenbacher Torschütze per Foulelfmeter zum Ausgleich, im Gespräch mit Oberpfalz-Medien um den Elan und damit womöglich um den ersten Saisonsieg gebracht.

SpVgg-Pferdelunge Igli Cami wusste dagegen noch nicht so recht, was er mit diesem einen Zähler anfangen sollte. „So direkt nach der Partie bin ich mit dem Remis eher nicht zufrieden, weil mir nach der Roten Karte mit einem Mann mehr auf Platz vielleicht schon noch mehr draus hätten machen können“, sagte der 26-Jährige, merkte aber im nächsten Atemzug an: „Wenn wir eine Nach drüber geschlafen haben, dürften wir aber schon mit dem Ergebnis leben können, weil wir immerhin nicht verloren haben. Das ist immer das Wichtigste.“

Sein Trainer Michael Riester merkte zum Platzverweis nur lapidar an: „Das war keine Rote Karte.“ Ehe er um eine realistischen Blickweise bei der Bewertung der Leistung seiner Mannschaft warb. „Wir haben jetzt ein Kalenderjahr lang jedes Heimspiel nicht nur nicht verloren, sondern gewonnen. Da sind alle jetzt mitunter auch ein bisschen verwöhnt und mit „nur“ einem Punkt gegen die DJK Gebenbach enttäuscht. Man darf aber nicht vergessen, dass wir der Aufsteiger in dieser Liga sind und gegen eine gestandene Bayernliga-Truppe ein 1:1 geholt haben.“

Doch Michael Riester wäre nicht Michael Riester, wenn er nicht ebenso ein paar Kritikpunkte am Auftritt seiner Mannschaft ausgemacht hätte, die sich vor allem auf die finale Weidener Drangphase nach dem Platzverweis bezogen. „Da hatten wir vier Freistoßsituationen in bester Lage direkt am Strafraum, waren bei der Ausführung aber nicht genau genug und zu hektisch, und haben den Ball teilweise gar nicht aufs Tor gebracht. Das müssen wir uns vorwerfen, genauso wie die Tatsache, dass wir die Derbystimmung von den Rängen nicht mit auf den Platz gebracht haben.“

Zu einer nüchternen, analytischen Blickweise auf den Derbyverlauf war Riesters Pendant Kai Hempel direkt nach dem Ende der Partie noch nicht in der Lage. Die Rote Karte gegen Scherm und die „wiederholte Fehlentscheidung gegen uns“ wühlten den Gebenbacher Coach emotional noch zu sehr auf. „Solche Entscheidung sind in einem Fifty-fifty-Spiel brutal. Aus welchem Grund stellt er Scherm runter? Kein Weidener hat reklamiert. Aber ich bin total stolz auf die Jungs, dass sie sich nicht haben unterkriegen lassen und sich diesen Punkt erkämpft haben.“

Hempels Stolz rührt auch daher, dass es in den vergangenen Wochen zu einer „Gebenbacher Spezialität“ geworden ist, späte, spielentscheidende Gegentore zu kassieren. „Das ist bei jedem im Kopf drin, wenn der Schiedsrichter sechs Minuten Nachspielzeit anzeigt. Deswegen nehmen wir das positiv mit, dass wir das diesmal mit einem Mann weniger verteidigt bekommen haben und nehmen den Punkt daher gerne mit“, sagte DJK-Kapitän Haller zur turbulenten Schlussphase.

Nach dieser haben beide Serien der Lokalrivalen weiter Bestand: Die SpVgg SV Weiden bleibt als Aufsteiger auf eigenem Platz ungeschlagen, die DJK Gebenbach wartet auch nach neun Spieltagen noch auf den ersten Sieg. „Wenn wir so weitermachen, wird der aber bald kommen“, war sich Haller sicher. Jetzt darf nur keine neuerliche Fehlentscheidung des Schiedsrichters mehr dazwischen kommen.

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